„Rote Augen“ – Fellverfärbung um die Augen & mehr
- Olivier Rainer
- 23. Apr. 2024
- 7 Min. Lesezeit
Grundsätzliches und mögliche Ursachen
Rote bzw. rötlich-braune Verfärbungen von weißem oder hellem Fell haben sie bestimmt beobachten können. Sehr häufig bei Maltesern. Sehr häufig findet man die Verfärbungen im Augenbereich, um das Maul, an den Pfoten und manchmal auch im Genitalbereich.
Nichtkenner glauben oft der Hund sei krank oder ungepflegt. Dies stimmt nur zum Teil.
Special Malteser

Der Malteser hat, im Verhältnis zum Rest des Körpers, große Augen.
Das ist zwar hübsch und süß, in Verbindung mit dem langen Haar kann es problematisch sein. Die Haare hängen häufig in die Augen.
Die Haare wirken selbst als reizender Fremdkörper und bringen oft Schmutz und Krankheitserreger mit. Selbst ohne diese kommt es aufgrund der verhältnismäßig großen Augenoberfläche zu vielen eingetragenen Partikeln.
Die Augen sind oft beim Malteser krank. Grund sind u.a. die langen Haare im Gesicht welche Krankheitskeime ins Auge befördern. Es kann zu - starkem und / oder anhaltendem Tränenfluss, geröteten Augen, Juckreiz, eitrigem Ausfluss, trockenen Augen, akuten oder chronischen Bindehautentzündungen – kommen.
Diese Probleme sind nicht nur unangenehm oder gar schmerzhaft, sie können vor allem langfristig auch bleibende Schäden nach sich ziehen. Geschwüre, Narben, Ablösungen der Hornhaut und Ausbreitungen von Infektionen auf andere Gewebe sind möglich.

Wie kommt es zu diesen Verfärbungen? Wie wird man diese wieder los?
Muss ich mir Sorgen machen? Fragen über Fragen – die Antworten erhalten sie hier!
Fachliches
Die Tränendrüsen produzieren den Tränenfilm, der aus verschiedenen Schichten besteht und wichtige Aufgaben wie die Befeuchtung und Reinigung der Augenoberfläche wahrnimmt. Außerdem schützt der Tränenfilm vor Infektionen, ernährt das Gewebe und versorgt es mit Vitaminen und Sauerstoff. Mit dem Lidschlag wird der Tränenfilm über die Augenoberfläche verteilt. Der obere und untere Tränenpunkt befindet sich am Ende des Lidrandes in Richtung Nase. Über diese Tränenpunkte fließt die Tränenflüssigkeit die Tränenkanälchen zum Tränensack. Weiter geht es über den Tränennasengang zum Nasenvorhof. Hier befeuchtet die Tränenflüssigkeit die Nasenschleimhaut und verdunstet.
Die Ursache sind meist bestimmte Farbstoffe im Speichel und in der Tränenflüssigkeit – sogenannte Porphyrine. Unter anderem der „Blutfarbstoff Häm“. Beim Abbau der Blutzellen gelangt das Häm (Hämeisen) hauptsächlich in den Kot aber auch in kleineren Mengen gelangt es bei Hunden auch in die Tränenflüssigkeit und in den Speichel. Wenn das Hundefell über einen längeren Zeitraum immer wieder Kontakt zu diesen Körperflüssigkeiten hat, verfärbt es sich aufgrund der enthaltenen Porphyrine schließlich rötlich-braun. Vor allem bei weißem oder sehr hellem Fell kommt es so zu den typischen, deutlich erkennbaren Fellverfärbungen.
Die Verfärbung an sich an sich nicht schlimm. Die Porphyrine sind nicht schädlich, es handelt sich um ein rein kosmetisches Problem. Oft steckt hinter der Verfärbung aber eine ernst zu nehmende Ursache. Aus diesem Grund sollte man bei rötlich-braunen Fellverfärbungen immer nach dem eigentlichen Problem forschen und den Hund auch vom Tierarzt untersuchen lassen.
Meist liegt daran, dass hier besonders viel Tränenflüssigkeit produziert wird. Das sollte eigentlich nicht so sein – im Normalfall fließt die Tränenflüssigkeit über die sogenannten Tränen-Nasen-Kanäle aus den Augen in die Nase ab. Fließt sie stattdessen aus den Augen ins Fell des Hundes (Augenausfluss), dies auch eine „mechanische“ Ursache haben. Z.B eine Abflussstörung der Tränenflüssigkeit.
Häufig sind bei Hunden mit Augenausfluss sind die Tränen-Nasen-Kanäle verstopft, aber auch Augenentzündungen, wie bereits erwähnt ins Auge hineinwachsende Wimpern oder Haare, Augenverletzungen oder angeborene anatomische Anomalitäten (wie zu enge Tränen-Nasen-Kanäle* oder Fehlbildungen der Augenlider) kommen unter anderem als Ursache in Frage.
Da die Tränenflüssigkeit Salze enthält, kann sie auf Dauer die Haut unter dem Auge schädigen. Langfristig führt dies unter Umständen zu unangenehmen Ekzemen. Dann ist eine zusätzliche, oftmals langwierige Behandlung der Haut erforderlich.
Einige Abweichungen entstehen durch falsche Ernährung, manche aber auch infolge genetischer Veranlagung.
*Bestimmte Rassen sind häufiger betroffen: Malteser, West Highland White Terrier, Pudel, Boxer oder Bichon Frisé.
Weitere Ursachen
Übermäßiges Lecken und Knabbern – egal an welcher Stelle – hat meist die Ursache, dass es den Hund dort juckt. Grundsätzlich kommen alle Krankheiten in Frage, die Juckreiz verursachen.
Allergien wie Flohspeichel, Futtermittel*, Umweltallergien
Infektionen mit Bakterien oder Hefepilzen sowie
ein Befall mit Parasiten, wie Milben, Flöhe, …
Grasmilben, ….
* Futtermittel, sprich das tägliche Futter nimmt einen immer größeren Stellenwert ein.
Einerseits gibt es eine große Auswahl an Futtermittel, viele verschiedene Produzenten, unter ihnen viele große Global Player und andererseits wird Futter, Nass- oder Trockenfutter zu Niedrig-Preisen angeboten, wo man die Qualität hinterfragen muss. Hierzu verweisen wir auf weitere Informationsunterlagen.
Grundsätzliches
Das Futter sollte
Getreide bzw. Glutenfrei sein
einen hohen Fleischanteil haben (min. 80%)
max. 1-2 unterschiedliche Proteinquellen haben
geprüfter Herkunft sein
alle Nährstoffe beinhalten
dem Hund schmecken
Meiden sie Trockenfutter.
Ergänzen sie das Futter zB. mit Bierhefe, Algen wie Chlorella oder Spirulina, …..
Achten sie auch bei den Leckerlis auf die Qualität.
Darmflora:
Die Darmflora ist das Um und Auf für die Gesundheit. Hier werden die Nährstoffe resorbiert und das Immunsystem ausgebildet. Die Verfärbung der Augenpartien entsteht durch ein Ungleichgewicht in der Darmflora mit einer daraus resultierenden Abweichung von den normalen pH- und Säurewerten. Sie sollten daher ihrem Hund regelmäßig gute Darmbakterien ins Futter geben.
Wir empfehlen u.a. Power Darm und Augenrein von Docavital/Anifit.
Power-Darm fördert die Vermehrung der günstigen Darmbakterien (Bifidobakterien, Lactobacillen) und trägt so zur Stärkung der so genannten „Barriere“-Darmflora bei.

Augenrein ist eine Mischung aus Kräutern hat exakt die richtige Wirkung, um dem Tier zu helfen. Die Heilkräfte dieser Pflanzen wirken auf den pH-Wert der Körperflüssigkeiten und haben zusätzlich eine entzündungshemmende Wirkung.
Bei Krankheiten, Entzündungen, Läufigkeit, Stress, Impfungen, chem. Wurmkuren, …. beobachten wir sehr häufig einen stärkeren, rötlichen Tränenfluss, welches auf ein gefordertes Immunsystem zurückzuführen ist.
Weitere Tipps
Die Augen haarfrei halten.
Achten sie, dass die Augenpartie „haarfrei ist“. Durch regelmäßiges zurückschneiden, durch eine Spange oder einen Haargummi zurückgehalten. Dieses Zurückhalten soll geübt und regelmässig kontrolliert werden. Werden Fell und Haut nach oben gezogen, haben Schmutz und Keime nur noch leichteres Spiel. Zudem bereitet eine derartige Frisur – solange sie nicht ständig ausgebessert und mit viel Fingerspitzengefühl angebracht wird – dem Vierbeiner Schmerzen.
Die Augen bzw. Augenpartien sind täglich zu reinigen.
Muss: Tägliche Reinigung mit einem weichen, fusselfreien Tuch und lauwarmen Wasser. Entfernung der kleinen Verhärtungen.
Spätestens bei windigen Wetterlagen fällt auf, dass die Augen der Malteser Schmutz magisch anziehen. Staub, Fusseln, lose Haare, kleine Erdpartikel oder winzige Pflanzenteile – diese und mehr finden sich nicht selten in den Augen der Hunde.
Weiche, fusselfreie Tücher und spezielle Augenreiniger, aus dem Fachhandel, der Apotheke oder der Tierarztpraxis, gehören aus diesem Grund stets in die Griffweite eines Malteserbesitzers.
Immer von innen nach außen reiben.
Verkrustungen einweichen dann mit trockenem Tuch sachte abreiben.
Verwenden sie für jedes Auge ein frisches Tuch damit sich keine Keime von einem Auge in das andere übertragen.
Verwenden sie niemals Kamille, das reizt die Augen besonders!
Tägliche Augenkontrollen sind erforderlich.
Bevor nach Tuch und Reiniger gegriffen wird, sollte eine Kontrolle beider Augen erfolgen. Zeigt sich starker Tränenfluss oder wirken die Augen trocken?
Ist die Bindehaut zart rosa getönt oder stark gerötet? Sind die Lider geschwollen oder gerötet? Auch auf Verletzungen der Hornhaut hin ist zu kontrollieren. Trockenheit, Entzündungen oder Schäden werden so schon frühzeitig erkannt und können entsprechend erfolgreicher behandelt werden.
Tipp: Sowohl für die Reinigung als auch die Kontrolle sind saubere Hände notwendig. Anderenfalls werden erst recht Keime eingetragen.

Welpen haben sehr häufig rote Augenpartien, oft verschwinden diese nach dem Zahnwechsel
Dieses Hand-Out soll ihnen einen Überblick schaffen und Tipps geben, wie sie die roten bzw. rotbräunlichen Verfärbungen bei ihrem Hund in den Griff bekommen.
Es versteht sich als „Basis-Wissen“ und erhebt keinen Anspruch auf Vollkommenheit.
TIPP: Nutzen sie unseren Rückrufservice für eine kostenlose Beratung
Weitere Informationen und kostenfreie, fachliche Beratung erhalten Sie gerne.
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Herzlichst Ihr
Olivier Rainer Ph.D.
Orthomolekular Mediziner, Ernährungswissenschaftler,
Natur-THP, Dipl. Ernährungsberater für Mensch und Tier,
Dipl. Human- und Tierenergetik,



Issy vorher und nach 6 Monaten Finnchen nach 12 Monaten
Fotos: © Olivier Rainer, Sabine Mikula, Sabine Fröhlich-Lindauer, Monika Pinnau
Rote Augenpartien durch Huhn?
Essay von O. Rainer Ph.D.
Einige behaupten die rot-braun gefärbten Augenpartien werden durch den Konsum von Huhn verursacht.
Dies kann möglich sein. Allerdings möchte ich folgende Theorien aufstellen.
Wenn es so wäre – warum ist es dann nicht bei jedem? Bei weißem Fell ist es sichtbarer, was aber nicht heißt, dass es andere Hunde nicht haben. An der Genetik und Pflege alleine kann es nicht liegen.
Meiner Meinung nach ist es viel mehr so:
Es herrscht eine Dysbalance der Darmflora und somit des Immunsystems vor. Verursacht durch viele unterschiedliche Faktoren (Futter, Impfungen, Wurmkuren, Antibiotika, Medikamente, Stress, fehlende Nährstoffe, Zusatzstoffe, Gifte, u.v.a.m.)
Zurück zu unserem Huhn. In der Massentierhaltung, speziell bei Geflügel, werden Antibiotika und Medikamente eingesetzt. Sehr oft auch gentechnisch verändertes Futter (Mais). Die billige Produktion und der Ertrag stehen hier im Vordergrund. Nicht das Tierwohl.
Das “alte” System der Käfighaltung ist nur in der EU verboten, weltweit aber sehr verbreitet. In dieser Form der Käfighaltung teilen sich wenige Hennen einen Käfig. Jeder Henne stehen um die 550 Quadratzentimeter Platz zur Verfügung. Zum Vergleich, ein DIN-A4-Blatt hat eine Fläche von 623,7 Quadratzentimeter. Der Import dieses „Fleisches“ bzw. als bereits verarbeitetes Produkt, ist erlaubt und findet sich sehr oft im Tierfutter wieder. Ähnlich verhält es sich mit dem K3-Fleisch.
Leider gehen diese unerwünschten Stoffe bei der Schlachtung nicht verloren, im Gegenteil bei der Schlachtung ist das Tier extremen Stress ausgesetzt.
Folglich finden wir diese Stoffe im (billigen) Tierfutter wieder. Dadurch wird die Darmflora Ihres Tieres angegriffen, es kommt zu einer Dysbalance der Darmflora und in der Folge zu allen Einschränkungen (Krankheiten), u.a. rote Augenpartien, welche damit zusammen hängen.
Fazit: Nicht das Huhn/Geflügel ist schuld an der „Misere“ vielmehr die unerwünschten Stoffe bei der Haltung, Schlachtung sowie die Zusätze um ein Produkt optisch aufzupeppen (Nitrit), haltbarer zu machen, ….. und Geschmacksverstärker, Farbstoffe, Konservierungsstoffe, …..
Frei nach Paracelsus – die Dosis macht das Gift.
Folglich sollte man bei der Fütterung auf die Herkunft der Inhaltstoffe achten. Lebensmittelqualität und die Zusammensetzung sollten stimmen. Bio-Produkte und Produkte nach strengen Lebensmittelvorschriften (wie zB Schweden) sollten Ihren Vorzug genießen. Bauen Sie die Darmflora und das Immunsystem Ihres Tieres auf. Verzichten Sie auf „billiges“ Futter. Achten Sie auf die Deklaration. Lassen Sie sich unabhängig beraten.
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